Peter Knobloch Von Armleuchtern und Lichtgestalten
veranstaltet vonMünchen Schlachthof
in München
Datum: 09.12.2009
Uhrzeit: 20:00 Uhr
Eintritt: keine Angabe


Beschreibung:
Eine Bühne, ein Stuhl, eine Gitarre. Ein Mann betritt die Bühne, beginnt eine lockere Plauderei mit dem Publikum und ohne es zu merken, befindet man sich bereits mitten im neuen Soloprogramm von Peter Knobloch.
Als moderner aberwitziger Odysseus nimmt er den Zuschauer mit auf eine rasante Achterbahnfahrt durch das Gruselkabinett der Angeber und Schaumschläger, der Stars und Sternschuppen, der Lichtgestalten und Armleuchter.
Er scheint sich die Sorgen von der Seele reden zu wollen, schildert jedoch die Neurosen einer ganzen Nation. Er erzählt von seinen Macken, entlarvt dabei aber unsere „volkseigenen Dachschäden“.
Mal Hand aufs Herz: Wer von uns möchte schon als „typischer Deutscher“ bezeichnet werden. Schliesslich schämte sich schon vor 200 Jahren Schopenhauer wegen unserer „überschwänglichen Dummheit“ seiner deutschen Volkszugehörigkeit. Dabei hatten wir doch damals die grössten Dummheiten noch vor uns...
Als Geschichtsfan bewundert er die Klarheit altrömischen Strafrechts: „Eine Watschn hat damals 25 Asse gekostet:“ Und liefert den Umrechnungskurs gleich mit: „1 Ass war 1 Pfund Brot. 2 Asse der billigste Tarif im Puff von Pompeji. 24 Asse der teuerste. Damit sie a bissl ein Gfühl für des Geld kriegen...“.
Freilich weiss er, was die Zukunft den Römer gebracht hat – nämlich nix – und fragt sich: „Wenn ich schon weiss, dass die Zukunft nix bringt warum muss ich dann dahin?“.
Resigniert sieht er ein: „Die Zukunft ist einfach nicht mehr das, was sie früher einmal war!“
Natürlich stellt er sich auch die grossen Fragen, die uns alle bewegen, wie: „Gibt es ein Leben nach dem Tod?“ oder einfacher gesagt: „Wenn ich einmal tot bin, wie erfahr" ich dann die Bundeslligaergebnisse?“
Wie bereits in seinem ersten Soloprogramm „Aufstieg im Abseits“ persifliert Knobloch eine verrückte Gesellschaft. Teils charmant, teils sarkastisch, aber immer mit viel Selbstironie spielt er den vom Ehrgeiz getriebenen, wechselt ständig Rollen, Zeit und Ort und zieht verblüffende Parallelen zwischen Antike und Gegenwart.
Am Ende lösen sich sämtliche Grenzen auf: denn ob bedenkentragender Literaturnobelpreisträger, Fussballkaiser oder Getränkewart, im Grunde sind wir doch alle irrlichternde
Armleuchter, oder?
Dieser Eintrag wurde am 12.11.2009 von einem Dritten (möglicherweise dem Veranstalter) vorgenommen. Bei Beschwerden oder Korrekturwünschen richte Dich bitte an uns.