Alex Parche Band
veranstaltet vonMausefalle 33
in Bonn
Datum: 18.03.2006
Uhrzeit: 20:30 Uhr
Eintritt: 8.00 Euro


Beschreibung:
“The Rock is Back“
Der urkölsche Rocker Alex Parche kann sich mit Vorliebe künstlich erregen - vor allem, wenn er mit platten Stereotypen und ausgelutschten Klischees konfrontiert wird. Dann kommt er richtig in Fahrt:
"Kult? Wer ist das schon? Zum Kult wird nur, wer schon tot ist. Hendrix ist Kult. Kurt Cobain ist Kult. Aber kein einziger Lebender. Egal wie oft das Wort auch missbraucht wird."
Wer bereits als deutscher Hardrockpionier deftige Akzente setzte, im Gespann mit Jürgen Zeltinger das Metal-Rauhbein Lemmy Kilmister nach allen Regeln der Kunst beeindruckte und später mit seiner Soloband im Vorprogramm von Altmeister B.B. King abräumen konnte, der braucht auf diesem Planeten keine Laus und keinen Kritiker mehr zu fürchten.
Das Musikbusiness ist voll von Leuten, die gemacht werden. Parche ist genau anders herum gepolt: Er lässt nix mit sich machen - er macht selbst. Egal ob in eigener Sache, als Producer von Nachwuchsacts, als Manager von Zeltinger oder als unterhaltsamer Interviewpartner mit derbem Stacheldrahtpeitschenhumor. Parche ist echt. Seine Musik ist echt. Sie transportiert in unverfälschter Form Seele, Blues, Rock´n´Roll und schroffe Riffs. Buntscheckige Trends und Image-Spielbälle prallen an ihm ab:
"Meine Zielgruppe ist jeder, der kapiert, dass ich ehrlich bin."
Aber wozu bräuchte er auch ein Image? Der ehemalige 105-Kilo-Rübezahl, der sein Gewicht mit eiserner Disziplin auf asketisches Spargeltarzan-Niveau runterschraubte, lebt sein Dasein als Musikschaffender so intensiv, mit urwüchsiger Kraft und scharf gewürzter Zunge, dass gar keine Zeit übrig wäre für mainstreamtaugliches Kasperletheater. Selbst die 14 absolvierten Semester an einem Konservatorium mit den Fachrichtungen Jazz, Pop und Beat haben ihn nicht verbogen, sondern vor allem seinen Horizont erweitert, "auch wenn es in der Musik, die ich mache, schlicht nicht enthalten ist."
Parche hat alle Seiten des Geschäfts kennen gelernt, die ganze Palette zwischen einfachem Strassenstaub und doppelten Drinks; sämtliche vorstellbaren Exzesse inklusive. Mit einem wüsten und phantasievollen Komplizen wie Onkel Jürgen konnte während der wilden Zeltinger-Jahre auch keine Langeweile aufkommen. Einen Teil seines Feinschliffs holte er sich unter anderem bei zwei Legenden des Mischpults: Ende der Siebziger arbeitete Parche mit Kraftwerk- und Ultravox-Produzent Conny Plank zusammen, in den frühen Achtzigern mit dem späteren Metal-Guru Michael Wagener als Toningenieur.
Wenn Alex mit seinen langjährigen Freunden eine neue Scheibe aufnimmt, dann ausschliesslich deshalb, weil es Spass macht und weil die Zeit dafür reif ist. Und nicht, weil ein Marketing-Fünfjahresplan zehn neue Songs vorschreibt:
"Rock´n´Roll muss eine Musik ohne Netz sein. Das ist ohnehin eine Musik ohne soziale Sicherheit."
Romantische Illusionen waren eh noch nie sein Ding:
"Es gibt nur einen wahren Freund. Den kannst du morgens im Spiegel sehen. An den kannst du auch Ansprüche stellen. Aber an niemanden sonst."
Nach einem zwei Alben andauernden Ausflug in ruhiges Mississippi-Delta-Rhythm´n´Blues-Fahrwasser kurven die Songs seines neuen Albums "Punters & Hookers" wieder eher durch aufgewühlte R&B- und Hardrock-Stromschnellen mit dem Esprit der Siebziger, ergänzt durch ein kerniges Cover des Alex-Harvey-Klassikers ´Faith Healer´.
Dieser Eintrag wurde am 24.01.2006 von einem Dritten (möglicherweise dem Veranstalter) vorgenommen. Bei Beschwerden oder Korrekturwünschen richte Dich bitte an uns.